Von unserer Sonderredaktion „Öffentlichkeit & Osteraufklärung“
Ein harmloser Hase? Oder: Wie alles begann.
Es begann mit einer merkwürdigen Rechnung. Jürgen Behnke, langjähriges Mitglied der BfGT e.V., wunderte sich im April 2024 über eine haarklein aufgeführte Haushaltsposition im öffentlichen Haushalts-Etat der Stadt Gütersloh: „Posten 17b: Unterstützung saisonaler Brauchtums-Figuren in Höhe von 12.830 EUR – Zweck: OSTERHASE (Diskret)“.
Was folgte, war eine monatelange, von den Mitgliedern Sylvia Mörs, Klaus Sperling, Detlev Buschkamp und Andrea Kees koordinierte Recherche, die sie tief in die Archive der Stadt, auf die Server städtischer IT-Infrastruktur und in die dunkleren Ecken des digitalen Raums führte. Das Ergebnis stellt vieles infrage, was wir über Ostern – und über Gütersloh – zu wissen glaubten.
Hasenwurzeln: Vom Mythos zur Maßnahme
Die populäre Vorstellung, der Osterhase sei ein niedliches Brauchtumssymbol germanischen Ursprungs, ist offenbar nur die halbe Wahrheit. In einer kaum bekannten Abhandlung der Gütersloher Heimatforscherin Elisabeth K. († 1978) heißt es: „Im 16. Jahrhundert wurde in Gütersloh erstmals von einer ‘hassischen Figur’ berichtet – einer menschengroßen, maskierten Gestalt, die in der Nacht des Frühlingsäquinoktiums Eier mit kryptischen Symbolen verteilte.“ Ein Foto aus dem Archiv der Stadtbücherei, aufgenommen 1906, zeigt eine Person im Hasenkostüm mit einer Plakette: „Abt. F – Frühlingsordnung“. Ein städtisches Dokument aus dem Jahr 1911 erwähnt erstmals die „operative Einbindung der hasischen Struktur in saisonale Volksführung“.
Wirtschaftsfaktor Hase: Süßes Spiel mit harten Zahlen
Die lokale Wirtschaft profitiert enorm vom „Hasennarrativ“. Die BfGT fand heraus, dass acht Unternehmen mit Sitz in Gütersloh direkt oder indirekt am österlichen Zyklus verdienen, darunter:
- ChocoKunst GmbH (Sondereditionen: „Hasenhohlkörper“ – 3 Mio. EUR Umsatz jährlich)
- Printomax Gütersloh (Osterflyer für städtische Hasenaktionen)
- EiloTech Solutions (Automatisierte Eierbemalung für den EU-Markt)
Eine interne E-Mail der Gütersloh Marketing GmbH, geleakt von einer anonymen Quelle mit dem Decknamen „Hoppel87“, belegt: „Wenn der Hase fällt, fällt Q2. Der Einzelhandel hängt am Ohr des Tieres. Mediale Aktivierung der Figur notwendig, notfalls durch Schul- oder Kita-Kooperationen.“
Digitale Widersprüche: Hasenbots, Spam-Eier & TikTok-Tarnung
Andrea Kees analysierte 2800 Beiträge auf TikTok mit dem Hashtag #OsterreadyGT. Mindestens 400 davon stammen von Accounts, die in der Vergangenheit für kommunale Wahlwerbung genutzt wurden. Auffällig: Die Video-Inhalte wurden alle nachts zwischen 1:00 und 2:15 Uhr veröffentlicht – unterlegt mit dem Sound: „Peter Cottontail Lo-Fi Mix (Subliminal Track)“.
Eine Analyse im Deep Web-Forum “The Hollow Bunny” legt offen: In mehreren Städten in NRW kursieren bereits gerüchteweise Programme mit dem Codenamen „Project Lapin“ – angeblich eine kommunal gestützte Maßnahme zur Frühprägung saisonaler Konsumgewohnheiten über Brauchtumsfiguren. Gütersloh taucht in einem geleakten Screenshot der Datenbank als Pilotregion auf.
Interview (anonymisiert): „Ich war der Hase – aber nicht freiwillig“
Ein ehemaliger städtischer Honorarkraft-Darsteller, genannt „Tobias S.“, schildert in einem Interview mit Klaus Sperling:
„Man denkt, es sei ein Spaßjob: Kinder bespaßen, Eier verteilen, Selfies machen. Aber ich bekam genaue Anweisungen, wann ich wie zu hüpfen habe. Es ging nie ums Spiel – es ging um Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung. Fast wie Ritual.“ Er zeigt eine Dienstanweisung, unterzeichnet mit „Stadt GT – Kulturelle Aktivierungseinheit“, in der es heißt: „Bitte achten Sie auf rhythmische Wiederholung. Gleichförmigkeit erzeugt Vertrauen.“⸻
Der Plan in der Satzung? Eine verschlüsselte Botschaft
Sylvia Mörs stieß auf eine kuriose Formulierung in der BfGT-Satzung, §9 Abs. 3:
„Der Verein verpflichtet sich zur Förderung bürgerlicher Transparenz – auch in Fragen der saisonalen Einflussnahme auf die öffentliche Ordnung.“ Der Zusatz „saisonalen Einflussnahme“ wurde 2004 eingefügt – ohne bekannten Anlass. Bei der ursprünglichen Satzungsversammlung wurde, wie Protokolle zeigen, auch der Vorschlag diskutiert, den Hasen als „symbolisches Element kontrollierter Lebensfreude“ zu definieren.⸻
Fazit: Der Schatten unter dem Langohr
Was ist der Osterhase wirklich? Kindheitsheld? Süßwaren-Werbeträger? Oder doch ein Instrument der gezielten öffentlichen Konditionierung? Die Recherchen der BfGT e.V. zeigen: Zumindest in Gütersloh ist er mehr als ein harmloser Brauchtumsträger. Die Verbindung von wirtschaftlichen Interessen, kulturellen Mustern und digitalen Strukturen ist zu deutlich, um ignoriert zu werden. Was bleibt, ist die Frage:
Wenn der Hase nicht echt ist – was ist dann noch sicher?
Anmerkung der Redaktion:Die vorgelegten Beweismittel sind zum Teil nicht verifizierbar und werden der Öffentlichkeit ausschließlich im Sinne der freien Meinungsbildung zugänglich gemacht. Der Wahrheitsgehalt bleibt zur individuellen Bewertung offen. Wir danken den Mitgliedern der BfGT e.V. für ihren Mut, den Hasen aus dem Bau zu holen. - #Ostern #Osterhase
